R.I.P. 

Prof. h.c. Luigi Colani - 02.08.1928 - 16.09.2019 

 

Professor ab 1983 in Tokio / Ehren-Professor ab 1988 in Bremen / 2 Professuren ab 1991 und 1995 in Shanghai / 2 Professuren ab 2007 und 2008 in Bejing / Professor ab 2007 in Mailand / Professor ab 2013 in Moskau

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Bio-Design von und mit Prof. Luigi Colani

 

 

Werke einer Design-Legende aus dem 20.+21. Jahrhundert

 

Seit ich die allerersten Werke von Prof. Luigi Colani gesehen habe (über 40 Jahre zurück) bin ich ein überzeugter Fan seines Bio-Designs. Seine Philosophie "Die Natur machts uns vor – es gibt keine geraden Linien in der Natur – alles ist fließend" ist die Grundlage für sämtliche seiner Kreationen. Vom kleinsten Alltagsgegenstand, z.B. Kugelschreiber bis zu Großraum-Flugzeugen für 2'000 Personen hat er schon alles in Form gebracht, was seiner (und meiner !) Meinung nach, in neue (richtige) Form gebracht werden müsste/sollte . . .

 

Die Fotoseite wird sporadisch erweitert. Mehrere Dutzend Bilder lagern noch im Archiv und laufend kommen neue Bilder aus dem unermüdlichen Schaffen von Prof. Luigi Colani dazu.

 

Kurzer Lebenslauf:

Prof. Luigi Colani, geboren am 2. August 1928 in Berlin, mit Wurzeln in der Schweiz. Sein Vater stammt ursprünglich aus Madulain im Engadin. Seine außergewöhnliche Karriere begann als Designer in Paris der frühen 50er Jahre, zunächst im Bereich des Automobil-Designs. Nach Studien der Aerodynamik an der Universität Sorbonne und einem Aufenthalt in den USA beim Flugzeughersteller McDonald-Douglas, wo er im Bereich neuer Werkstoffe tätig war, entwickelte er 1953 bei Simca France die erste Vollkunststoffkarosserie. Die Gestaltung und Anwendung von Kunststoffen spielt seither eine prägende Rolle in seinem Formschaffen. 1955 kehrte Colani mit grossen Visionen und international gesammelten Erfahrungen in seine Heimatstadt Berlin zurück, wo er u.a. für die Nobelkarosserie-Hersteller Erdmann & Rossi und Rometsch preisgekrönte Karosserie-Entwürfe zu realisieren begann. Parallel dazu entwickelte er sein Kunststoff-Design weiter, das in den 60er Jahren zum Kleinsportwagen Colani GT führte, der als Bausatz auf VW-Basis einen Ikone des Lebensstils der 60er Jahre wurde. Mit seinen in den 60er Jahren für deutsche Hersteller entwickelten Kunststoffmöbeln wurde Luigi Colani bald zu einem weltbekannten Popstar des Designs. Im westfälischen Wasserschloss Harkotten baute der vielseitig Begabte und Interessierte seit 1972 eine "Design factory" auf, die nahezu alle Lebensbereiche durch eine innovative Formgebung und revolutionäre Konzepte neu gestaltete. In den 70er Jahren entstanden Studien für Hochleistungs-Segelflugzeuge zur Atlantiküberquerung, Öltanker mit neuartigen Schiffsschrauben, Ökologieautos, die mit 1,7 Liter Benzinverbrauch auf 100 Kilometer Weltrekorde erzielten, sowie Epoche bestimmende Produkte in der Keramik- und Sanitär-Industrie für Villeroy & Boch, Grohe und Rosenthal. Der Volkswagen-Konzern ließ gegen hohe Bezahlung von Prof. Colani vordenken und Zukunftsstudien erarbeiten. VW stellte dem Designer für seine Benzinsparenden Karosserien und für seine Hochgeschwindigkeits-Fahrzeuge den VW-eigenen Windkanal zur Verfügung. Sowohl die auf allen Entwürfen und Produkten sichtbare Signatur "Colani" wie seine der Natur entlehnten bio-dynamischen Formen machten bereits zu dieser Zeit Colani zum bekanntesten Designer der Welt. Anfang der 80er Jahre begann Colani für den führenden Kamera-Hersteller Canon, für den Unterhaltungselektronik-Konzern Sony, für den Automobil-Produzenten Mazda sowie  für zahlreiche life style orientierte Unternehmen zu arbeiten. Weltberühmt wurde seine ergonomische Spiegelreflex-Kamera Canon T90. 1988 wurden die ersten organisch gestalteten Kopfhörer für Sony in die Sammlung des New Yorker Museums of Modern Art (MOMA) aufgenommen. Visionäre Studien für Überschall-Flugzeuge, Hochgeschwindigkeitszüge, bio-organische Architekturen, aerodynamische Sportgeräte, Uhren und Schmuck entwickelte er in seinem – seit 1986 im Schweizerischen Bern beheimateten – "Colani Research Studio". Höhepunkt dieser Entwicklung war 1989 die Präsentation und der Test von 13 stromlinienförmigen Landfahrzeugen auf dem Salzsee von Bonneville in Utah, mit denen Colani grosse Aufmerksamkeit mit seinen Benzinspar- wie Hochgeschwindigkeits-Rekorden erzielte. Ein schier unerschöpflicher Formen-Reichtum durchzieht wie ein Leitmotiv sein gesamtes Schaffen. In den 90er Jahren entwickelte Colani für Vobis den ersten Computer ohne Ecken und Kanten. 2002 stellte er in seinem Karlsruher Designstudio bereits den siebten fahrtüchtigen Prototyp eines zukunftsweisenden Stomlinien-LKWs fertig. 

 

Nachstehend einige Impressionen aus seiner grossen Werkschau in der Nancy-Halle in Karlsruhe

 

. . . und weitere bekannte und weniger bekannte Werke aus des Meisters Hand 

Da mein Fundus sich immer mehr füllt, nachfolgend einige Werke aus dem fast unendlichen und fantasievollen Schaffen des faszinierenden Menschen, und wohl einem der grössten  Formenkünstler des 20. Jahrhunderts. Mehrmals hatten wir kürzere und längere Kontakte und Begegnungen mit Prof. Luigi Colani. Z.B. an Ausstellungen und Referaten im In- und Ausland, mehrmals an seiner grossen Ausstellung in der Nancy-Halle in Karlsruhe, an der kleinen, aber feinen Ausstellung in Mailand, und nicht zuletzt 1989 auf dem Salzsee in Utah, anlässlich seiner Weltrekordtage. Aber lassen wir die Bilder sprechen . . .

 

 

ab 1950:

 

ab 1960:

 

 

ab 1970:

 

ab 1980:

 

ab 1990:

ab 2000:

 

ab 2010: