Kanal-Inseln Jersey - Guernsey - Sark - Herm

Ein lang gehegtes Reiseziel haben wir im August 2010 besucht: Die Channel Islands zwischen Frankreich und England. In einer etwas lauten Propellermaschine der Airline Blue Islands erreichten wir in rund 2½ Stunden die erste der Kanal-Inseln: Jersey.

 

Die Kanal-Inseln zählen zu England, aber nicht zu Grossbritannien, nicht zur englischen Krone, bzw. Königshaus und nicht zum Britischen Commonwealth und trotzdem unterstehen sie gewissen englischen Gesetzen aber mit eigenen Gesetzgebungen und eigenen Währungen, wobei Jersey und Guernsey unterschiedliches Geld verwenden etc. Elizabeth II (Königin von England und Nordirland) ist Staatsoberhaupt, aber nicht als Queen sondern als Herzogin der Normandie. Alles klar ? Nein, uns auch nicht - wir haben keinen Menschen gefunden, der uns die rechtliche und politische Situation verständlich erklären konnte. Aber die Landschaften mit bunt-blühenden und teilweise mediterranen Pflanzen waren die Reise wert. Weitere Hinweise bei den Fotolegenden.

 

 

1. Bilder-Serie: Insel Jersey

 

Jersey ist 116 km² gross hat rund 90'000 Einwohner, von denen etwa ein Drittel in der Hauptstadt St. Helier wohnen. Der Staat lebt zu knapp 80% vom Finanzwesen. Der Tourismus mit knapp 20% und die Landwirtschaft mit gut 1% steuern die restlichen Anteile bei. Die wichtigsten Produkte der Landwirtschaft sind Schnittblumen und Milch. Die Insel ist sehr abwechslungsreich und bietet von kleinen Sandstränden bis zu hohen steil abfallenden Steinklippen oder felsübersäten Wattflächen eine unglaubliche Vielfalt.

 

2. Bilder-Serie: Insel Guernsey

 

Nach einer Woche fahren wir mit einem Fährschiff in rund 1 Stunde von Jersey nach Guernsey wo wir die restlichen 9 Tage verbleiben. Wir sind gespannt, wie sich die Landschaften der beiden Inseln unterscheiden. Die etwas nördlicher gelegene Insel Guernsey begrüsst uns am 1. Tag mit kräftigem Regen. Das war's dann aber mit schlechtem Wetter. Wir sind auch hier erstaunt über das gemässigte Klima und die mediterrane Flora. Guernsey ist ebenfalls ein selbständiger Staat mit eigenen Banknoten und lebt ähnlich wie Jersey zu rund 75% vom Finanzwesen und rund 25% vom Tourismus. Die Einkommensteuern sind mit knapp 20%  sehr niedrig. Eine Besonderheit ist der Immobilien-Markt. Um eine zu starke Einwanderung von Ausländern (auch Engländer zählen dazu) zu verunmöglichen, sind maximal nur 2'000 Häuser und Wohnungen auf der ganzen Insel zum Kauf durch Ausländer frei gegeben, wobei diese vor dem Kauf mindestens 5 Jahre gemietet werden müssen. Dass diese Objekte nur mit exorbitanten Millionenbeträgen die Hand wechseln erklärt sich von selbst.

Von Guernsey aus unternehmen wir auch unsere Tagesausflüge auf die kleinen Inseln Sark und Herm (siehe Bilder-Serien 3+4).

Zurück in die Schweiz fliegen wir dann auch wieder ab Guernsey mit einer kurzen Zwischenlandung in Jersey.

  

3. Bilder-Serie: Insel Sark

 

Ein Besuch der kleinen Insel Sark muss auf jedem Programm von Channel Islands Touristen sein. In rund 1 Stunde gelangt man mit dem Schiff von Guernsey nach Sark.

Die Insel ist etwa 5 km lang und knapp 2 km breit. Rund 600 Einwohner leben darauf. Motorbetriebene Fahrzeuge sind verboten. Vorallem Fahrräder und Pferdefuhrwerke sind das übliche Verkehrsmittel. Um den Bauern die Arbeit zu erleichtern sind einzig einige landwirtschaftliche Fahrzeuge (Traktoren) auf der Insel zugelassen. Auch diese Kleinstinsel hat eine eigene Gesetzgebung und lebt vorwiegend vom Tourismus, bzw. von den Hafengebühren der Touristen, die stündlich mit den Schiffen «angeliefert» werden.

 

4. Bilder-Serie: Insel Herm

 

Die kleinste der Channel Islands ist Herm mit einer Länge von 2.5 km und einer Breite von 800 m. Herm ist eine kaum vorstellbare Oase der Ruhe. Es gibt keine Art von Fahrzeugen und auch keine Fahrräder (!) auf dieser Naturinsel. Radio hören in der freien Natur ist durch ein Gesetz verboten. Seit 1949 wird die Insel von privaten Pächtern verwaltet. Für die knapp 60 Bewohner, die ganzjährig auf der Insel wohnhaft sind, gibt es ein Dieselkraftwerk, eine eigene Wasserversorgung, einen Kinder-Garten und ein Grundschule. Bis 1969 gab es sogar ein Postamt und eigene Briefmarken. Heute ist dieses idyllische Naturparadies mit einem sehr guten Wanderwegnetz auf den Tagestourismus ausgerichtet.

Mit dem Schiff ist man in 20 Minuten von Guernsey auf Herm.