Fluss-Fahrt auf der Rhône und Saône. Von Lyon nach Mâcon, Viviers, Avignon, Arles, Tournon und zurück nach Lyon.

Endlich wieder mal einige Tage «echten» Urlaub. Eine kurzweilige Bahnfahrt führte uns am Sonntag, 24. Juli 2022 nach Lausanne, wo wir einen gemütlichen Nachmittag und Abend verbrachten.

  

 

Hier ein paar Impressionen vor der eigentlichen Schifffahrt.

 

 

1. Tag:   Am Landesteg in Lyon wartet die «Lord Byron»

Am Montag-Vormittag ging die rund 3-stündige Fahrt mit dem komfortablen Reisebus

zum Hafenanleger nach Lyon. Am Nachmittag hiess es dann «Schiff entern» und die grosszügige Kabine mit französischem Balkon beziehen. Und kurz darauf auch «Leinen los».

Das Motorschiff «Lord Byron» zählt zur 5****-Klasse und fährt unter Schweizer Flagge der Scylla AG. Das Schiff hat eine Länge von 110 m und ist 11.45 m breit. Maximal 148 Gäste finden in den 74 Kabinen Platz. Etwa 36 Crew-Mitglieder kümmern sich um das Wohl der Passagiere. Wir hatten Glück und die Reise war nur mit 112 Passagieren belegt, sodass wir zu zweit am 4er-Tisch «dinieren» konnten.

 

2. Tag:   Mâcon - Abtei und Kloster Cluny - Château de Pierreclos - Spaziergang in Mâcon

Die abendliche Fahrt von Lyon nordwärts Richtung Mâcon endet um Mitternacht am Quai Lamartine, wo wir über Nacht ankern. Mâcon ist die fünftgrößte Stadt im Burgund und hat etwa 34'000 Einwohner.

 

Abtei und Kloster Cluny

Am Vormittag fahren wir im komfortablen Reisebus zur «Abbaye de Cluny». Die Abtei und das Kloster Cluny wurden im Jahre 910 gegründet und war im 10. bis 12. Jahrhundert der Sitz des größten Mönchordens von Europa. Der fast unendliche Reichtum führte über Jahrhunderte immer wieder zu Konflikten. Während der französischen Revolution wurde alles verstaatlicht und um 1800 wurde ein grosser Teil der Anlage zerstört um neuen Platz für Ställe und Bauernhöfe zu bauen. 

 

Weindegustation im «Château de Pierreclos»

Nach den umfangreichen und ausführlichen Erklärungen in der Abteianlage Cluny ging die Fahrt weiter zum «Château de Pierreclos». Dort erwartete uns eine Weindegustation von roten und weissen «Château-Weinen» die uns die Schlossherrin persönlich kredenzte.

Kurzer Spaziergang in der Altstadt von Mâcon  

Nach der Rückkehr von den Besichtigungen machen wir noch einen kleinen Spaziergang im Stadtzentrum von Mâcon. Die Altstadt ist nicht sehr gross. Dominiert wird sie von der im 19. Jahrhundert und im romanischen Stil erbauten Kirche «Saint-Pierre». Unweit davon findet man das «Maison de Bois», das im 15. Jahrhundert erbaut wurde und komplett in Holz erbaut ist. Die Holzfassade zieren viele Sagengestalten und Fabeltiere. 

Weiterfahrt Richtung Lyon

Am späteren Nachmittag legte die MS Lord Byron wieder ab und fuhr südwärts auf der Saône Richtung Lyon. 

 

3. Tag:   Lyon, die Perle an der Rhône

Heute auf dem Programm «Ganzer Tag in Lyon». Die fünftgrößte Stadt in Frankreich liegt wunderschön eingebettet links und rechts des Ufers der Rhône. Verschiedenen Stadtteile sind über die Jahrhunderte entstanden und alle haben ein eigenes Flair.

 

Geführte Stadt-Rundfahrt mit dem Bus

Am Vormittag geht's mit dem Bus auf geführte Stadtrundfahrt und wie immer – nicht unbedingt des Fotografen liebste Ausflüge. Fotoaufnahmen werden durch verschiedene Umstände immer wieder «gestört» oder verunmöglicht. Aber trotzdem die Stadtrundfahrt war insgesamt  interessant und man hörte viel Neues und vergass noch viel mehr wieder.

Geführter Stadt-Rundgang mit kundiger Stadtführerin

Am Nachmittag bringt uns der Bus zum Eingang der schönen Altstadt am Ufer der Rhône.

Zu Fuss werden wir durch die Altstadt geführt. Viel Interessantes ist zu sehen und natürlich auch viel Interessantes zu hören. Ganz speziell erwähnenswert sind die «Traboules».

Die Altstadt ist sehr eng bebaut und die Strassen und Häuserzeilen gittermässig angelegt.. Da man die Häuserzeilen fast endlos aneinander reihte, müsste man bis zum Ende der Strasse laufen um in die nächste Strasse einzubiegen. Darum wurden die «Traboules» gebaut. Es sind enge, teilweise mit Zahlencodes-Schlössern gesicherte Durchgänge zwischen den Häusern, sodass man von einer Strasse zur nächsten «abkürzen» kann.

4. Tag:   Viviers, kleine ehemaliger Bischofsresidenz / Weiterfahrt nach Avignon

Die vergangene Nacht hat die «Lord Byron» eine längere Wegstrecke südwärts Richtung Montélimar zurück gelegt. Am frühen Morgen ankern wir  an der Anlegestelle des kleinen Weilers Viviers.

 

Geführter Stadt-Spaziergang in Viviers

Mit der grossartigen Stadtführerin «Josette» gehen wir auf ausgedehnte Stadt-Sightseeing. Wir schlendern durch das hübsche kleine  Städtchen mit wunderbar «kühlen» Gassen mit hohen Mauern und Häusern.

Weiterfahrt südwärts Richtung Avignon

Am Nachmittag geht die Fahrt mit dem Flusskreuzfahrtschiff «MS Lord Byron» weiter südwärts auf der Rhône Richtung Avignon. In der Nähe der berühmten «Pont d'Avignon» legen wir an, wo wir auch über Nacht bleiben. 

Kurzer Abendspaziergang in Avignon und «Abenteuer Riesenrad»

Der frühe Abend und die Nacht stehen uns also zur Verfügung um dem Städtchen Avignon einen Besuch abzustatten. Also starten wir einen kleinen Spaziergang von der Anlegestelle über den grossen Vorplatz zur Stadtmauer. 

 

5. Tag:   Fahrt nach «Arles» / Stier-Ranch in der Camargue / «Les Saintes Maries de la Mer»

Unser Schiff legt in den frühen, noch dunklen Morgenstunden von der Anlegestelle in Avignon ab und fährt südwärts nach Arles, wo wir am Morgen anlegen.

 

Geführter Stadtrundgang in Arles mit Besuch des Amphitheaters «Arène d'Arles»

Viele kennen Arles wegen dem holländischen Maler Vincent van Gogh. Er lebte 1888 für rund 15 Monate in Arles und hat in dieser Zeit fast 200 Gemälde gemalt.

Arles wurde aber schon im 1. Jahrhundert von römischen Legionären gegründet. Imposante Bauten blieben teilweise aus den Gründerzeiten bis heute erhalten. Das Amphitheater aus dem Jahre 80 z.B. ist 136 m lang, 107 m breit und bietet etwa 20'000 Zuschauern Platz. Im Mittelalter wurde es zu einer Festung mit Türen und Fenstern umgebaut, indem man in den Innenteil über 200 Gebäude und 2 Kirchen baute. Wenige Jahre später wurden diese Häuser aber alle wieder abgebaut und das Amphitheater diente von nun an (leider bis heute) als grosse Stierkampf-Arena. Viele der antiken und romanischen Denkmäler stehen auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.

Ausflug in die Camargue zur «Manade Cavallini», Stierzucht-Ranch 

Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus südwärts Richtung «Les Saintes Maries de la Mer»,

also ins Gebiet der Camargue. Die Camargue ist der südliche Teil der Provence zwischen den beiden Mündungsarmen, der grossen und der kleinen Rhône. Das Schwemmland zwischen Salz- und Süsswasser bietet dadurch dem Reisanbau und der Salzgewinnung einen guten Boden. Bekannt ist das «Fleur-du-Sel» in der anspruchsvollen Küche.

Etwas weniger bekannt ist, dass in der Camargue die Camargue-Stiere gezüchtet werden. Sie sind kleiner als die spanischen Kampfstiere und werden für Kampfspiele gezüchtet. Dabei handelt es sich um Stierspiele, wo den Stieren ein «Cocarde» zwischen die Hörner gebunden wird und der «Stierstreifer» versucht diese abzustreifen. Im Normalfall wird kein Blut vergossen, ausser es gibt eine Verletzung beim «Stierkämpfer». Diese Stierspiele haben eine lange Tradition und die Helden sind immer die Stiere.

Besuch des Pilgerstädtchens «Les Saintes Maries de la Mer»

Nach wenigen Minuten Busfahrt erreichen wir den weltbekannten Pilgerort an der Mündung der kleine Rhône in die Lagune. Bekannt wurde das Städtchen durch die grossen Pilgerfahrten der Sinti und Roma. Heute ist «Die heiligen Marien des Meeres» ein beliebter kleiner Ferien- und Badeort und die Attraktion ist der kleine Dorfplatz mit der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche «Notre Dame de la Mer». 

6. Tag:   Avignon mit Besuch des «Papst-Palastes»

In der Nacht sind wir von Arles wieder nordwärts Richtung Avignon geschippert, wo die «Lord Byron» am frühen Morgen wieder angelegt hat.

 

Avignon ist UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt

Wir sind zurück in der Papst-Palast-Stadt. Diese Zeit liegt aber schon ein paar Jahrhunderte zurück. Im 14. Jahrhundert wurde in rund 30-jähriger Bauzeit der Papstpalast erbaut und diente fortan dem Papst und den Kirchenoberhäuptern als Residenz. Avignon war von 1309 bis 1423 Papstsitz, weshalb sie den Beinamen «Stadt der Päpste» trägt.

Die Altstadt mit ihren prächtigen, mittelalterlichen Häusern ist von einer intakten und imposanten Befestigungsmauer umgeben. Siehe auch 4. Tag. Der alte Name «Avenio» bedeutet je nach geschichtlicher Quelle «Stadt des Stroms» oder «Stadt der Winde».

Nach der Rückkehr zum Schiff, verlässt die «Lord Byron» die Anlegestelle in Avignon und wir fahren wieder flussaufwärts Richtung Lyon. Hier ist die Rhône wieder schön breit und die Ufer sind üppig bewachsen.

7. Tag:    Tournon / Tal du Doux / Train de l'Ardèche

 

Am Morgen erreichen wir das kleine Städtchen Tournon und legen an. Der kleine Ort mit etwa 10'000 Einwohnern ist der Ausgangspunkt für eine Nostalgie-Dampfeisenbahnfahrt  ins Tal der Ardèche. Wir besteigen den Bus und fahren zum nahe gelegenen Bahnhof «Tournon».

Weiterfahrt Richtung Lyon

Nach der tollen Dampfeisenbahnfahrt in der Ardèche, bzw. im Tal des Doux fahren wir nun wieder mit der «Lord Byron» auf der Rhône Richtung Lyon.

8. Tag:   Rückreise-Tag von Lyon nach Zufikon

Am Morgen erreichen wir Lyon. Unser Schiff «MS Lord Byron» macht am Anleger in Lyon fest und wir besteigen die Busse zur Fahrt zurück nach Lausanne. Mit einem kurzem Zwischenhalt im Autobahnrestaurant kommen wir nach rund 3 Stunden in Lausanne am Bahnhof an. Nun geht's mit der Bahn via Bern nach Zürich und weiter nach Zufikon.